Doch erstmal ein paar Tage zurück gespult:
Nachdem wir mehr als einen ganzen Tag im Bus verbracht haben und abends endlich in El Chalten angekommen sind, war die Verunsicherung über das Wetter groß: Es schneite leicht und war frostig kalt. Aber davon mal abgesehen, hat uns Chalten mit schönen Lage inmitten eines Tals herzlich in Empfang genommen.
Also haben wir uns gleich abends noch über die Möglichkeiten in und um das Dorf erkundigt, denn außer Fitz Roy wussten wir nicht viel über die Gegend. Und was kann man hier am besten bzw. ausschließlich machen? Richtig, wandern gehen! Carsten und seine Knie haben natürlich sofort gejubelt...
Aber nun ja hier in Patagonien wird man nur mit Wanderschuhen belohnt.
Also haben wir uns am nächsten Morgen die Pieken wieder angezogen und unsere auf den Weg zum Fitz Roy gemacht.
Am frühen Morgen hüllte sich das Dreigestirn noch in Wolken aber diese Schüchternheit wich dann gegen Mittag und sie offenbarten ihre ganze Pracht!
Das allerdings nur für ein paar Stunden, denn als wir später den Gletschetsee erklommen hatten (ein satter Anstieg von 400m Geröllpiste), waren die Wolken bereits zurück. Schön wars trotzdem.
Am nächsten Morgen bin ich dann ohne Carsten zum Cerro Torre gestiefelt und wurde wieder mit schönem Wetter belohnt obwohl die Vorhersage anderes prophezeit hat.
Nach Chalten sind wir dann weiter nach Calafate. Dieser beschauliche Touristenort hat als einzige Attraktion den Gletscher Perrito Moreno zu bieten. Diesen haben wir dann an Heiligabend bei strahlendem Sonnenschein sowohl vom Schiff als auch von verschiedenen Aussichtsplattformen beschaut. Was diesen Eiskoloss auszeichnet ist seine breite und vor allem hohe Abbruchkante, die pausenlos Eisberge ins Wasser entlässt. Ein Schauspiel, das man sich stundenlang anschauen kann.
Abends haben wir uns dann zur Feier des Tages allererstes Filetsteak vom Grill gegönnt. Das war aber alles andere als einfach, da alle Restaurants geschlossen waren oder dies bald tun wollten. Die Argentinier feiern halt lieber selber...
Am nächsten Morgen ging es dann nach Puerto Natales in Chile, um uns ein paar Tage im Nationalpark Torres del Paine die Füße wund zu laufen.
Die Meteorologen hatten nämlich recht freundliches Wetter für eine Region vorhergesagt, in der starke Winde mit Orkanböen und Regen, der von unten kommt, gerne an der Tagesordnung sind.
Und tatsächlich konnten wir uns wieder glücklich schätzen! An den meisten Aussichtspunkten war die Sonne entweder schon da oder kämpfte sich rechtzeitig durch die Wolken. Das entschädigte mehr als genug für die bis zu 30km langen Tagesmärsche. Wie viele Höhenmeter wir dabei absolviert haben, kann ich gar nicht abschätzen aber wenn ich an meine Beine denke, waren es zu viele :-)
Die Landschaften sind wieder einmal traumhaft gewesen und lassen sich nur schwer beschreiben oder in Bildern einfangen.
Es hatte aber mal wieder von allem etwas: Gletscher, Schneehänge, die regelmäßig Lawinen abwerfen, skurille Bergformationen, türkise Seen und wilde Bäche (deren Wasser so gut ist, dass man davon trinken kann bzw. will!).
Doch so viel Glück wie wir beim Wetter so viel Pech haben wir auch öfter mal bei den Reisemitteln. Eigentlich wollten wir ja von Natales mit dem Bus nach Ushuaia fahren aber dafür haben wir leider keinen Platz mehr bekommen- Hauptsaison uns Ferien lassen grüßen. Also blieb uns nichts anderes übrig als nach Calafate zurück zu fahren und den Flieger zu nehmen.
Das kostet uns leider einen Tag und ein paar Pesos mehr aber bringt mich wieder an den Anfang dieses Eintrags.
Sofern also alles mit dem Flug klappt, werden wir also in einem Städtchen am Rande der bewohnten Welt feiern.
Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch und ein wunderbares neues Jahr!