Geschafft! Wir sind in Perth- nach 5989km durch die Weiten der suedaustralischen Kueste.
Und dabei ist so einiges anders gekommen als geplant.
Wir wollten ja eigtl. von Melbourne ueber Uluru nach Perth fahren aber da der Highway von Uluru nach Perth nicht asphaltiert ist, durften wir die Route nicht mit unserem Mietwagen befahren.
Also mussten wir den Weg an der Suedkueste ueber die Nullarbor Ebene nehmen.
Die erste Etappe (fuenf Tage) sind wir ueber die Great Ocean Road und den Princess Highway nach Adelaide gefahren. Diese Strasse hat uns entlang an dramatischen Sandsteinklippen und der gewaltigen Brandung des suedlichen Ozeans gefuehrt, die zusammen mitunter sehr bizarre Felsformationen geschaffen haben.
In Adelaide haben wir uns nur kurz aufgehalten, da wir schnell gemerkt haben, dass die Strecke doch durchaus laenger dauern wuerde als angenommen. Fuer die ersten 500km hatten wir ja schon 5 Tage gebraucht.
Unsere Schlafplaetze waren meistens genial. Auf abgelegenen Parkplaetzten an wilden Kuestenabschnitten, auf Bergkuppen in Nationalparks oder auch mal in den Haengen der Weinanbaugebiete um Adelaide.
Das naechste grosse Highlight waren dann die Flinders Ranges, die sich noerdlich von Adelaide als gruene, huegelige Oase aus der flachen, trostlosen wenn auch beeindrucken Einoede emporheben. Kaengeruhs waren hier zuhauf vorhanden genauso wie die laestigen Fliegen. Die australischen Fliegen sind wirklich fuerchterlich, da sie mit Freude im Gesicht und den Ohren landen- immer und immer wieder. Kathi stand Schreikraempfen nahe und ihre Abschuettelversuche haben beinahe schon einem epiletischem Anfall geglichen.
Von den Flinders haben wir dann zum Sprung durch die Nullarbor angesetzt- eine absolut Baumlose Ebene von 200.000km² und nur flachem Gestruepp!! Doch wir waren sehr ueberrascht als wir nach etwa 20km den ersten Baum wieder gesehen haben.
Des Raetsels Loesung: Der Highway passiert nur den suedlichen Zipfel der Nullarbor. Macht aber nix, den diese trostlose Einoede haelt man wirklich kaum lange aus. Da ist das gewoehnliche Busch- und Baumland mit seinem entweder pikant roten oder okkerfarbenen Boden um einiges ansehnlicher.
Kurz danach (wobei kurz in australischen Relationen durchaus einige hundert Kilometer bedeuten) haben wir dann die laengste Geradeausstrecke Australiens abgerissen. 146 km ohne Lenkbewegung. Also beinahe zumindest. Gegenlenken muss man dann doch manchmal wenn eine die Druckwelle eines entgegenkommenden Road Trains fast von der Strasse pustet. Die LKWs von bis zu 50m Laenge sind die Herrscher des Highways und halten fuer nichts und niemanden an und weichen auch nicht aus. Das bezeugen so mache Kaengeruhreste am Strassenrand.
Nach der Einoede (die ich wirklich sehr mag wegen ihrer Farben und ihrer endlosen Weite und groestenteils Unberuehrtheit) hatten wir uns dann aber wirklich die schoenen Straende der Suedkueste Westaustraliens verdient- nur das Wetter wollte nicht wirklich mitspielen und nach unserem ersten Strandtag mussten wir drei Tage Regen und Wind aushalten.
Der Regen aber hatte in den Karri-Waeldern, die einen Grossteil Suedwestaustraliens ausmachen, auch etwas schoenes, denn ein Wald riecht immer am Besten nach einem Regenguss, oder?
Die Karris sind Eukalyptus-Riesen, die bis zu 90m hoch werden und damit die drittgroesste Baumart der Welt sind.
Einige von ihnen kann man auch beklettern- auf einer Wendeltreppe aus Eisensprossen, die in die Baumrinde geschlagen wurden, hoch auf eine Aussichtsplattform in 70m Hoehe. Das erfordert Kraft und mitunter Mut zugleich.
An der Westkueste angekommen, hatten wir auch endlich das gute Wetter wieder zurueck und konnte noch ein paar Tage an den Straenden abspannen bevor es dann nach Perth ging- zurueck in die grosse zivilierste Welt.
Hier haben wir dann zusammen drei Tage verbracht und Kathi ist nun inzwischen auf ihrem 36 Stunden Heimweg.
Ich habe noch 4 Tage uebrig bevor ich einen Flug zuruek nach Brisbane an die Ostkueste nehme, um mich dort mit Freunden zu treffen und mit ihnen weiter nach Cairns und Darwin zu reisen.
PS: Meine altgedienten, geliebten Flip Flops haben den Trip nicht ueberlebt. Ich moechte ihnen an dieser Stelle noch einmal fuer ihre treuen Dienste auf hunderten von Kilometern danken! Gott hab sie seelig.
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